Geschichte

Seit dem 13. Jahrhundert stehen die beiden Orte Grömitz und Cismar in beständiger Wechsel­beziehung zueinander.
Das 1177 in Lübeck gegründete Benediktiner­kloster St. Johannes war in wenigen Jahr­zehnten zu ausgedehntem Grundbesitz gelangt und hatte sich durch künstlerische und wissen­schaftliche Betätigung zu einer bemerkens­werten Blüte entwickelt.

Benediktinermönche lebten im Gegensatz zu anderen Klosterorden in einer aufge­lockerten Kloster­zucht. Sie unterschieden sich vor allem von den Zisterzienser­mönchen, die eine strenge Askese praktizierten. So blieb es nicht aus, dass sich zwischen beiden Orden ein erbitterter Konkurrenz­kampf entwickelte, in dessen Verlauf die weltoffene Lebensweise der Benediktiner verunglimpft wurde.

Die Überlieferung berichtet von Streitigkeiten des Konvents mit den Bürgern und dem Rat der Stadt Lübeck und von Sitten­verfall im Kloster, der durch die unerlaubte Verbindung von Mönchen zu Schiffs­frauen empörende Ausmaße erreicht hatte.

Streitigkeiten führten dazu, dass der Bremer Erzbischof Gerhard 1231 die Verlegung des St. Johannes­klosters nach Cismar anordnete. Die Mönche zeigten sich darüber alles andere als erfreut. Doch bald bemerkten sie, dass das Leben in ländlicher Abgeschieden­heit auch seine Vorteile hat.

1322 Der Name „Grömitz“ (damals „Grobenezze“) wird erstmals schriftlich erwähnt. Der Bau der St.-Nikolai-Kirche beginnt.
  Grömitz wird von dem in Schulden geratenen Ritter Marquart von Westensee an das Kloster Cismar für 3 600 Mark verkauft.
1440 ist in einer Urkunde erstmals die Bezeichnung „Oppidum“ (= lat. Stadt) zu lesen.
1456 weist Grömitz den ersten Proconsult (Bürger­meister) und Ratsherren auf.
1470 Zwei Urkunden bestätigen Grömitz als Stadt Lübischen Rechts. Bekam eine Stadt das Lübische Recht, so war sie fortan den Rittern und der Geistlichkeit gleich­gestellt.
1700 Der Große Nordische Krieg beginnt. Dänen bekämpfen hier die Schweden.
Brandenburgische, polnische und kaiserliche Truppen bekriegen sich und schließlich noch Uralkosaken und russische Jäger.
1783 Die Leibeigenschaft wird auch in Grömitz endlich aufgehoben.
1813 kommen die ersten Gäste an die Grömitzer Küste, um vom Badekarren aus zu baden. Von da an nimmt der Ort einen stetigen Aufschwung. Aus dem einstigen Fischer­dorf entwickelt sich eins der modernsten und beliebtesten Familien­bäder.
1836 erfolgt die erste Werbung für Kurgäste.
1902 wird eine Kurtaxen­ordnung erlassen.
1912 wird die erste große Seebrücke erbaut. Nun können Passagier­dampfschiffe problemlos anlegen. Die Gästezahl steigt sprunghaft an, 90 Prozent der Besucher kommen mit dem Schiff nach Grömitz.
1943 Infolge des Krieges beherbergt Grömitz Flüchtlinge und Verletzte.
Hotels werden zu Lazaretten und Kinder­heimen umgebaut.
1949 Der Gemeinde Grömitz wird das Prädikat „Ostseeheilbad“ von der Landes­regierung Schleswig-Holstein verliehen.
1959 Das Kurmittelhaus mit Schwimm- und Lesehalle wird fertig­gestellt.
1984 beginnt der Neubau der 400 Meter langen Seebrücke.
1991-1993 Nach gründlicher Neugestaltung des Brandungs­bades entsteht die Grömitzer Welle.
1997-2000 Die Strandpromenade und der Seebrücken­vorplatz werden komplett renoviert.
April 2012 Das Erlebniszentrum am Lensterstrand wird feierlich eröffnet: Ein Aussichtsturm, Veranstaltungs­flächen, Picknick- und Grill­plätze, Kinderspiel­aktivitäten u. v. m. erwarten kleine und große Besucher zu aufregenden Abenteuern.

Das International Marina Certification Institute (IMCI) zeichnet den Grömitzer Yachthafen mit 4 blauen Sternen aus und bewertet damit sein hervor­ragendes Service­angebot und seine hochwertige infra­strukturelle Ausstattung.
Juli 2015 Wiedereröffnung der Grömitzer Welle nach Komplett­sanierung
Juni 2019 In Grömitz wird auf der Fläche vor dem „Strandhaus“ der erste Kinder- und Jugendstrand an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste eröffnet.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)