Die Ohrenqualle gehört zur Klasse der Schirmquallen und besitzt einen flach gewölbten Schirm.
Er ist mit vier ringförmigen Geschlechtsorganen (Gonaden) versehen. Abgehend von Schirm hängen
vier gardinenartige Mundarme.
Nach ihrer Befruchtung legt die Ohrenqualle Eier ins offene Wasser, aus denen sich im
Entwicklungsverlauf Larven bilden, die später zu sogenannten „Medusen“ werden.
Gesehen auf https://www.ostsee.de/tiere-pflanzen/quallen.php am 15.12.2024
Quallen in der Ostsee
Geräuschlos und anmutig schweben sie wie gallertartige Unterwasserpilze durch unsere Meere: Quallen. Sie gehören zu den ältesten Tieren der Erde und sind in allen Weltmeeren vertreten. Die hervorragenden Jäger und Lebenskünstler glänzen mit einer enormen Anpassungsfähigkeit.
Quallen gehören zu den Nesseltieren und werden in Schirm- und Würfelquallen unterschieden. Weltweit
gibt es ca. 2 500 bekannte Arten. Ihre Größe variiert zwischen einem Millimeter und mehreren Metern.
Zwar machen sie Schwimmbewegungen, sind jedoch stark an die Strömung des Meeres gebunden.
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Arten vor, die in der Ostsee heimisch (geworden) sind.
Ohrenqualle
Größe | 20-30 cm |
Merkmale |
Schirm weiß bis gelblich rotviolette Gonaden bei Weibchen, weiße bis rotorange bei den Männchen |
Gelbe Haarqualle
Sie wird aufgrund ihres Aussehens häufig auch „Feuerqualle“ oder „Löwenmähne“ genannt. Gelbe Haarquallen
leben in kleineren Schwärmen und ernähren sich hauptsächlich von Plankton, welcher sich in ihren fast
unsichtbaren, teilweise mehrere Meter langen Tentakeln verfängt. An diesen sitzen Nesselzellen, die
bei Berührung hautreizendes Nesselgift freisetzen.
Erfahren Sie hier mehr zur „Feuerqualle“.
Größe | bis 1 m |
Merkmale | Schirm dunkelrot bis gelb |
Becherqualle
Diese Quallenart ist der Klasse der Stiel- oder Becherquallen zuzuordnen. Ihr Schirm ist flach und an seinen Rändern befinden sich Tentakelarme mit jeweils acht Büscheln von Nesselkapseln, die in einem Radanker an den Einbuchtungen des Schirms münden. Ihre Farbe ist an die Farbe der Seegräser und Algen, auf denen sie lebt, angepasst. Mithilfe ihres Saugfußes setzt sie sich am Untergrund fest, ihren Standort kann sie beliebig wechseln.
Größe | bis zu 3 cm breit und 5 cm hoch |
Merkmale |
Schirmfarbe variiert zwischen grau, gelb und braun Schirm mit einem Stiel ausgestattet |
Meerwalnuss
Die Meerwalnuss gehört zur Klasse der Tentaculata und ist durchsichtig-transparent, meist jedoch etwas milchig getrübt.
Sie gehört zu den Arten, die im Dunkeln blaugrünes Licht erzeugen können. Dieses ist dann in acht leuchtenden Linien
am Rand des Körpers zu sehen.
Bei der Meerwalnuss handelt es sich um eine eingeschleppte Art, die ursprünglich in subtropischen Gewässern an der
Atlantikküste von Nord- und Südamerika verbreitet ist.
Größe | bis zu 1,1 cm |
Merkmale | rundlicher bis birnenförmiger Körper, häufig mit warzenartigen Vorsprüngen |
Glas-Lappenqualle
Diese Rippenqualle gehört zur Klasse der Tentakelrippenquallen und hat ihr Verbreitungsgebiet auf der Nordhalbkugel, in der Bretagne bis zum Nordkap, dem Wattenmeer und der westlichen Ostsee. Sie hat einen kugeligen Bau mit kleinen Klappen und ist ein Fressfeind der Meerwalnuss.
Größe | bis zu 15 cm |
Merkmale | kugeliger Bau mit kleinen Klappen |
Seestachelbeere
Die Seestachelbeere ist eine Rippenqualle, die zur Klasse der Tentaculata gehört. Mit ihren bis zu 75 Zentimeter langen Tentakeln fängt sie Plankton. Zudem kann sie mit ihrer Mundöffnung auch an der Wasseroberfläche Organismen fangen. Sie ist eine sehr robuste Art, weshalb sie in fast allen Weltmeeren und auch im Brackwasser vorkommt.
Größe | bis zu 3 cm |
Merkmale | kugeliger bis eiförmiger Körper mit acht Längsrippen |
Rippenquallen
Vom Aussehen her stark an Quallen erinnernd, bilden Rippen- oder Kammquallen zoologisch betrachtet einen eigenen Stamm im Tierreich, da ihnen die für Quallen charakteristischen Nesselzellen fehlen. Weltweit sind 100 verschiedene Arten bekannt. Rippenquallen fangen mit ihren Tentakeln Plankton, Tierlarven, Würmer, Krebse, Nesseltiere, andere Rippenquallen und selten auch kleine Fische. In der Regel sind sie farblos und werden meist nur ein paar Zentimeter groß. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit ihrer Körper sind viele Arten der Rippenqualle noch nicht genau erforscht. Viele Rippenquallenarten können im Dunkeln Licht erzeugen.
Der Quallenkörper
Quallen bestehen zu 98 Prozent aus Wasser und haben weder ein Gehirn noch Knochen. Dafür besitzen sie ein hochentwickeltes Nervensystem und Sinnesorgane. Ihr Körper besteht aus zwei Zellschichten, zwischen denen eine Stützschicht aus Gallert liegt, welche die Qualle mit Sauerstoff versorgt. Aus der Unterseite des Schirms ragt der Magenstiel, an dessen Ende die Mundöffnung sitzt. Der größte Teil der Quallen hat mit Nesselkapseln ausgestattete Fangarme (Tentakel), die sie zum Jagen und Tasten verwenden.
Nahrung
Die Hauptnahrung von Quallen besteht aus Plankton, wobei größere Arten auch kleine Fische oder Krebse fressen. Sie nutzen ihre Tentakel, um die Nahrung zur Mundöffnung zu befördern und so zu vertilgen.
Vorsicht giftig!
Die wohl giftigste Qualle ist die australische Seewespe, eine Würfelquallenart, die vor allem vor der Nord- und Ostküste Australiens sowie im westlichen Pazifik lebt. Nahezu jedes Jahr kommt es zu tödlichen Unfällen durch Berührung der hochgiftigen Tentakel.
An deutschen Stränden sind Quallen und Nesseltiere allerdings ungefährlich, auch wenn der Hautkontakt mit den Tentakeln der sogenannten „Feuerqualle“ zu schmerzhaften Hautreizungen führen kann.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)