Die „Gemeine Herzmuschel“ lebt in bis zu zehn Meter tiefem Wasser. Sie gräbt sich bis zu fünf Zentimeter tief
in den Sandgrund ein und filtert von dort Plankton aus dem Wasser. Ab Mai gibt sie Eier und Spermien ins
Meerwasser ab, aus denen sich Larven entwickeln, die später zu Jungmuscheln werden. Ihre Lebenserwartung
beträgt normalerweise ca. drei Jahre. Sie wird kommerziell gefangen und gilt in vielen Ländern als Delikatesse.
Ganz genau genommen sind die als Herzmuscheln bezeichneten Fundstücke nur die leeren Schalen der Tiere, die zu
jeder Jahreszeit in verschiedenen Größen und Farben im weichen Strandsand zu finden sind.
Woher sie ihren romantischen Namen hat? Die beiden geschlossenen Schalenhälften bilden im Querschnitt betrachtet ein Herz.
Gesehen auf https://www.ostsee.de/tiere-pflanzen/muscheln.php am 15.12.2024
Muscheln in der Ostsee
Harte Schale, weicher Kern. Muscheln bestehen aus zwei Schalenhälften, die fest durch ein Band und einen Schließmuskel verbunden sind. Während sie bei Gefahr die Schale schnellstmöglich zuklappen, ist diese zur Nahrungsaufnahme leicht geöffnet. Dabei filtern Muscheln mit ihren Kiemen gleichzeitig Sauerstoff und Plankton aus dem Wasser. Sie übernehmen damit eine wichtige Reinigungsfunktion für die Gewässer. Einige Muscheln schaffen bis zu 25 Liter in einer Stunde.
An der Ostseeküste gibt es verschiedene Muschelarten unterschiedlicher Größe, Form und Farbe. Die Strände der Ostsee sind wahre Schatzkisten für Muschelschalen-Sammler.
Gemeine Herzmuschel
Größe | bis 5 cm |
Merkmale |
Form: meist länglich-elliptisch Farbe: von weiß über gelb bis braun |
Sandklaffmuschel
Auch diese Ostseebewohnerin hat ihr Zuhause unter dem Meer: Sie vergräbt sich normalerweise in bis zu
30 Zentimetern Bodentiefe. Über ein langes röhrenartiges Organ, den Sipho, nimmt sie Wasser auf und scheidet
es wieder aus. Sie ist sehr standorttreu, einmal eingegraben verlässt sie ihren gewählten Platz nicht mehr.
Sie gehört zu den Arten, welche das schützende Gehäuse nicht mehr vollständig schließen. Sie „klafft“ etwas auseinander,
daher auch der Name.
Ihre unsterbliche Hülle wird an den Strand gespült und gelangt so in die Hände zahlreicher Strandschatzjäger.
Größe | bis 15 cm |
Merkmale |
ovale Form Farbe: weiß mit konzentrischen, feinen Streifen rechte Klappe etwas größer und stärker gewölbt als die linke |
Gemeine Miesmuschel
Gemeine Miesmuscheln setzten sich häufig mithilfe ihrer sogenannten „Bysussfäden“ – einer Form der Muschelseide – auf Steinen oder Pfählen fest. Dabei leben sie bevorzugt im Gezeitenbereich und flachen Wasser, wo sie ganze Muschelbänke von bis zu 2 000 Tieren pro Quadratmeter bilden. Ihre Lebensdauer ist stark abhängig von der Temperatur und kann bis zu zehn Jahre betragen.
Größe | bis 6 cm (im salzhaltigeren Wasser des Skagerrak auch bis zu 10 cm) |
Merkmale |
Form: vorn spitz zulaufend und hinten abgerundet dünnwandige und sehr zerbrechliche Schale Farbe: blau-schwarz |
Baltische Plattmuschel
In drei bis fünf Zentimetern Tiefe ernährt sich die kleine Plattmuschel über ihr Einströmsiphon. Sie führt ein
unstetes Leben, da sie häufig ihren Standort wechselt. Dies ermöglicht ihr ein großer, beweglicher Grabfuß, mit dem
sie sich schnell wieder eingraben kann. Ihre fast gleichgroßen Klappen klaffen am Hinterende leicht auseinander.
Gemeinsam mit der Herzmuschel stellt die baltische Plattmuschel eine wichtige Nahrungsquelle für Küstenvögel dar.
Größe | bis 3 cm |
Merkmale |
Form: eiförmig bis gerundet-dreieckig Farbe: gelb, grün, rot oder braun mit weißen Streifen Schaleninnenseite meist rötlich getönt (daher auch „rote Bohne“ genannt) |
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Nicht nur bei Möwen stehen Muscheln regelmäßig auf dem Speiseplan, auch der Mensch nutzt sie als Nahrungsmittel. Ihre Schalen sind vielerorts gern gesehene Souvenirs und Ausgangsmaterial für Schmuck oder Dekorationen. Indigene Völker nutzten bzw. nutzen heute noch bestimmte Muschelschalen als Währung.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)